Millionen von Menschen haben den Film "The Secret - Das Geheimnis" gesehen, der im Jahr 2007 veröffentlicht wurde. Das zu diesem Film gehörige Buch ist derzeit auf Platz 37 der meistverkauften Bücher der Welt.
Im Jahr 2020 ist sogar ein Nachfolger des ursprünglichen Films erschienen, nämlich: "The Secret - Traue dich zu träumen."
In diesen Materialien wird veranschaulicht, wie ein Mensch sich durch die Kraft seiner Gedanken, seine persönlichen Ziele und Wünsche erfüllen kann.
Der Film und das Buch scheinen eine extreme magnetische Anziehungskraft auf die meisten Menschen zu haben. Das kann nur daran liegen, dass das Buch die Erfüllung von menschlichen Bedürfnissen auf eine Weise verspricht, die auf das menschliche Säugetier sehr ansprechend wirkt. Viele Therapeuten und Coaches sprechen sogar von einer "Perversion der Wirklichkeit". Bei diesem Begriff muss ich persönlich ein wenig schmunzeln, weil es zutrifft, wenn man sich ein bisschen mit Psychotherapie auskennt. Gleichzeitig muss ich aber zugeben, dass ich auch voll auf den Film "The Secret - Das Geheimnis" abfahre.
In den Büchern wird immer wieder von einem Gesetz der Anziehung (oder auch Gesetz der Resonanz genannt) gesprochen, mit dessen Hilfe wir uns Wünsche angeblich erfüllen können. Leider schaffen es auch nur wenige Menschen wirklich, das geheime Gesetz der Anziehung anzuwenden. Woran kann das wohl liegen? Liegt es vielleicht daran, dass es kein Universum gibt und, dass das Gesetz der Anziehung nicht funktioniert? Ist die Welt vielleicht doch eine Scheibe? Leben wir vielleicht in einer sozialen Matrix, in einer Art Simulation der Wirklichkeit, die sich nicht beeinflussen lässt?
Was besagt das Gesetz der Anziehung eigentlich? Genau: Dass Gedanken und Gefühle zu Dingen, Menschen und Umständen im Leben führen. Im Film: "The Secret - Das Geheimnis", den Menschen auf der ganzen Welt gesehen haben, ist immer wieder die Rede davon, dass Gedanken direkt zu Dingen und Umständen im Leben führen. Das klingt natürlich sehr verlockend für die meisten von uns menschlichen Säugetieren. Einfach ein bisschen denken und schon erschafft man sich das Leben seiner Träume.
Doch warum ist es eben nicht so einfach?
Welche Berufsgruppe beschäftigt sich mit Gedanken, Gefühlen und Handlungen? Genau, die Psychotherapeuten. Aus diesem Grund muss auch hier die Antwort zu finden sein.
Ein Psychologe geht nach seinem Studium für gewöhnlich in die Wirtschaft, ins Marketing/Marktforschung oder wird eben Psychiater/Psychotherapeut.
Marketing/Marktforschung = Bekanntheit des Films "The Secret - Das Geheimnis"
Psychotherapie = Gedanken und Gefühle
Wie wahrscheinlich ist es demnach, dass der Film, welcher Weltbekannt wurde durch Psychologen, also Menschen, die ins Marketing (bekannt machen) gehen und Menschen bei psychischen Problemen helfen, erschaffen wurde. Sehr, sehr groß.
Das Gesetz der Anziehung, auch Gesetz der Resonanz genannt, funktioniert also ganz klar. Warum schaffen wir es dennoch nicht, es anzuwenden? Ganz einfach. Weil es uns an Kognitiver Resonanz fehlt. Kognitive Konsonanz ist das erfolgreiche Zusammenspiel aus Gedanken, Gefühlen und Handlungen.
Kognitive Resonanz gibt es eigentlich gar nicht. Trotzdem suchen sehr viele Menschen im Internet danach. Deshalb werde ich jetzt einfach mal eine Definition dafür finden. Kognitive Resonanz bedeutet für mich die verstärkende Wirkung, die kognitive Konsonanz auf die Zukunft haben kann. Wer also seine Wünsche beim Abnehmen, täglich 400 Kalorien weniger, einhält, wird es in einigen Monaten immer einfache haben, Körperfett abzunehmen. Das kann man auf alle Lebensbereiche übertragen. Und vor allem kann man die Kognitive Resonanz auch auf Gedanken und Gefühle übertragen. Wer regelmäßig seinen Geist trainiert, wird in der Zukunft zunehmend leichter innerlich stärker... und genau darum geht es ja bei einer Psychotherapie eigentlich. Gedanken, Gefühle, Handlungen und vor allem die eigene Wahrnehmung langfristig positiv zu verändern.
Wir Menschen funktionieren zum größten Teil über unsere Gefühle, weil wir zu über 90% unbewusst denken. Unsere unbewussten Gedanken werden gerade durch das gesteuert, was wir in sehr früher Zeit unseres Lebens mitbekommen haben. Dadurch können automatische Gedanken entstanden sein, die uns in Schlüsselsituationen, die uns zur Erfüllung unserer Wünsche führen, behindern. Dadurch kann eine kognitive Dissonanz entstehen, die sich durch negative Gefühle ausdrückt und dafür sorgt, dass wir uns unbewusst bei der Erfüllung unserer Ziele (nach dem Gesetz der Anziehung) sabotieren.
In unserem Beispiel Abnehmen könnte das zum Beispiel folgendermaßen aussehen: Wir essen 4 Wochen täglich nicht 400 Kalorien, sondern 1500 Kalorien weniger. Doch nach diesen 4 Wochen bekommen wir ständig Heißhungerattacken, die uns dazu verleiten, wieder viel mehr zu essen. Gedanken und Handlungen sind also nicht mehr im Einklang und eine Kognitive Dissonanz entsteht. Warum? Unter anderem weil wir etwas unbewusst gedacht haben, was in uns den Glauben geweckt hat, man könne schnell abnehmen. Doch woher kommt das, was wir unbewusst gedacht haben? Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Zum Beispiel können es einfach Dinge aus naher Vergangenheit sein, die wir verinnerlicht haben. Zum Beispiel wenn wir ständig die gleiche Werbebotschaft sehen, die zum Beispiel suggeriert, dass man schnell abnehmen kann. Oder aber es kommt durch Erlebnisse aus unserer Kindheit, die wir noch nicht verändert haben bzw. verändern konnten. Das können unter anderem Glaubenssätze sein. In manchen Fällen sind es aber auch einfach unsere Triebe. Gerade wenn wir mal extremen, nicht erklärbaren Heißhunger auf Süßigkeiten haben, stecken dahinter sicher keine Erlebnisse in der Kindheit, sondern viel mehr unsere Triebe, die mit den Werbebotschaften aus dem Fernsehen nicht umgehen können.
Diese positive Enttäuschung, welche meistens Handlungen zur Folge hat, nennt sich kognitive Dissonanz. Werden diese Signale nicht erkannt und treten ständig auf, können daraus schädliche Gewohnheiten und sehr negative, depressive Gefühle entstehen.
Kognitive Resonanz bedeutet also: Achtsam leben und Gedanken, Gefühle und Handlungen langfristig unter einen Hut bringen. Professionelle Hilfe in diesem Bereich nennt sich übrigens Kognitive Verhaltenstherapie.